Die Sanierung eines Unternehmes ist ein vielschichtiger und individueller Prozess, der die Rückabwicklung der Krise zum Gegenstand hat. Eine Krisensituation wird meist viel zu spät erkannt und eine erfolgreiche Sanierung wird im Laufe der Zeit immer schwieriger. Daher muss es oberste Aufgabe von Management, Aufsichtsrat und Beratern sein die Entwicklung des Unternehmens immer kritisch im Auge zu behalten.

Erste Anzeichen können der schleichende Verlust von Leitbildern und Engagement sein, die Personalverantwortung lässt nach und der Blick auf die Wettbewerbssituation verblasst. Wenn sich eine gewisse Resignation und damit keine Weiterentwicklung des Unternehmens einschleicht, ist dies bereits der Beginn einer Krise. Diese ersten Warnzeichen werden leider oft von der Unternehmensleitung ignoriert. Die Krisenspirale verläuft meist ungehindert weiter und die Folge sind oft Marktanteilsverluste, rückläufiger Umsatz und Kostensteigerung. Das Eigenkapital wird in diesem Stadium angegriffen, aber meist wähnt sich die Unternehmensleitung nur in einem "vorübegehenden Tief".

----------------

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
(Antoine de Saint-Exupéry)

----------------

Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten kompetente Berater an Bord geholt werden, da die Sanierungschancen mit zunehmender Krise weiter abnehmen.

Allerdings ist in der Realität festzustellen, dass meist erst die letzte Krisenstufe, die Liquiditätskrise, erreicht werden muss, damit Unternehmen aufwachen und Hilfe aufsuchen. In diesem akuten Krisenstadium jedoch ist es auch für Berater schwierig, dass Unternehmen vor der Insolvenz zu retten. Die Haftungsgefahren für das Management steigen deutlich an, Kreditlinien werden überzogen und es entsteht ein Vertrauensverlust auf Arbeitnehmerseite.

Die Einrichtung eines Frühwarnsystems und eine kompetente, qualifizierte Beratung im Risikomanagament ist für Unternehmen heutzutage daher unumgänglich.